Capoeira, egal wo sie gelehrt wird, welcher Stil oder welche Gruppe auch immer, hat immer einen Kern: das Spiel. Der lebendige, spontane Austausch zwischen zwei Menschen im Kreis. Das Zusammenspiel von Rhythmus, Gedanken, Körper und Präsenz. Das ist das Herzstück dieser Kunst – und genau dort schlägt das Herzstück der Roda dos Amigos (RDA).

Was ist die RDA?

Die Roda dos Amigos ist ein jährliches, dreitägiges Treffen von Capoeiristas aus ganz Griechenland. Es ist kein Festival und auch kein formelles Seminar; es ist ein Treffen, das dem Jogo, dem Miteinander und dem Dialog gewidmet ist, der durch Bewegung und Musik Gestalt annimmt. Es ist ein Ort, an dem Anfänger, Fortgeschrittene und Lehrer gleichberechtigt sind, nicht weil sie das gleiche Wissen haben, sondern weil sie alle die gleiche Absicht teilen: das Spiel zu teilen.

Die Geschichte eines Bedürfnisses

Die Idee entstand Anfang der 2000er-Jahre bei griechischen Capoeiristas, die über ganz Griechenland verstreut lebten. Grenzstädte, Inseln, abgelegene Gegenden – und dahinter ein gemeinsames Gefühl: das Bedürfnis nach Begegnung. Das Bedürfnis, Teil von etwas zu sein, das über die Strukturen der Gruppen und die Unterschiede der Stile hinausgeht. Einen Ort ohne Etiketten zu finden, an dem jeder Capoeirista frei spielen, reden und kreativ sein kann. Dieses Bedürfnis führte zur Gründung der RDA. Und heute, 13 Jahre später, wird die Institution unter der Leitung von Contramestre Caveira von der Grupo Jacobina Arte (Chalkida – Aliveri) weitergeführt, der die ursprüngliche Intention bewahrt: ein Treffen, das dem Spiel und der Freundschaft gewidmet ist.

Die Bedeutung der Begegnung

In einer Zeit, in der sich Capoeira oft durch Stufen, Namen, Gruppen und Techniken weiterentwickelt, erinnert uns die RDA an etwas Zeitloses:

Capoeira ist im Kern ein Akt der Beziehung. Jogo ist kein Wettkampf, sondern ein Dialog. Es ist keine Vorführung, sondern eine Verbindung. Es ist keine Technik, sondern ein Weg, dem anderen zu begegnen – und durch ihn sich selbst.

Was beinhaltet die RDA?

Drei Tage voller:

• Rodas – viele, echte, lebendige Rodas.

• Unterricht von jedes Jahr wechselnden Lehrern, alle ehrenamtlich und mit Respekt für die Verbreitung der Kampfkunst.

• Musik und Baterias, die die Atmosphäre schaffen, in der Capoeira in ihrer ganzen Vielfalt atmen kann.

Gastfreundschaft von Casa Capoeira Chalkida, die einen Schlafplatz (mit Schlafsack), ein T-Shirt, Mahlzeiten und Unterstützung bei der Deckung der Lehrerkosten bietet. RDA bietet keinen Luxus – dafür Authentizität. Es gibt keine formellen Rituale – dafür Menschen, die sich begegnen. Und das ist der wahre Luxus.

Warum sollte man kommen?

Weil Capoeira im Kern eine Erfahrung ist, die nicht nur mit Worten vermittelt wird.Man lernt sie in der Ronda.Im Blick des anderen. Im Gesang, der im Herzen der Gruppe aufsteigt. Im Spiel, das dich daran erinnert, dass dich diese Kunst auch nach Jahren noch tief berührt.

RDA bietet dir die Möglichkeit:

• Capoeiristas aus dem ganzen Land kennenzulernen,

• dich über die Gruppengrenzen hinaus zu vernetzen,

• Capoeira mit anderen Augen zu sehen,

• an Jogos teilzunehmen, an die du dich noch Jahre später erinnern wirst,

• den Druck für eine Weile hinter dir zu lassen und wieder einfach spielen zu wollen.

Und vor allem…

Die RDA ist ein Ort, an dem Capoeira zu dem zurückkehrt, was es immer war: Gemeinschaft. Eine Gemeinschaft, die auf Respekt, Austausch und der Freude am gemeinsamen Spiel basiert. Wenn du etwas beitragen möchtest – eine Idee, Hilfsbereitschaft, einen Vorschlag – bist du herzlich willkommen. Wenn du einfach nur spielen möchtest, ist noch mehr Platz. Denn die Roda heißt jeden willkommen, der mitmachen möchte.